(ml) Das System der doppelten Buchführung als Verfeinerung der kommerziellen Buchführung (die seit dem 13. Jh. auch nördlich der Alpen anzutreffen ist) entstand seit dem 14. Jh., zunächst in Genua, Florenz und Venedig, ist aber auch in Lübeck für 1340 nachzuweisen.
Jeder Vorgang wird bei der doppelten Buchführung zweimal gebucht: Ein Einkauf beispielsweise bedeutet eine Bestandsminderung an Geld und eine Bestandserhöhung des eingekauften Gutes. Beide werden auf unterschiedlichen Konten (Aktiv- und Passivkonten) gebucht.
Im 15. Jh. bahnte sich dem Zyklus der Steuerveranlagungen entsprechend ein periodischer Buchungskreislauf an, der zur Ermittlung von Bilanzen führte, die den Stand der Aktiv- und Passivkonten am Ende einer Geschäftsperiode darstellten. Auf einen solchen Entstehungsprozess deuten neben Genueser Quellen mehrere erhalten gebliebene „Probebilanzen“ aus der Toskana hin, erstellt unter den Medici.
Neben dem Jahresabschluss erstellen kaufmännische Unternehmungen heute zur Ermittlung des Periodenerfolges eine Gewinn- und Verlustrechung, die die Veränderungen innerhalb des Geschäftsjahres anzeigt.