Dordrechter Synode 1618/19 (Arminianismus)

(ap) Die Synode von Dordrecht beschäftigte sich mit dem Streit um die Prädestinationslehre, der durch die Auseinandersetzung der beiden Leidener Professoren Gomarus und Arminius virulent geworden war. Die Anhänger der Lehre des Arminius (Arminianer oder nach ihrer Eingabe von 1611 „Remonstranten“ genannt) wurden verurteilt und die reine Lehre des Calvinismus in Canones festgelegt, die neben dem Heidelberger Katechismus (1563) als calvinistische Bekenntnisschrift allgemeine Geltung haben sollten. Die Synode mit Vertretern des calvinistischen Europas stellt somit eine Art Konsolidierung des Calvinismus dar und wurde deshalb von Randgruppen des calvinistischen Lagers als quasi papistisches Konzil gebrandmarkt.

Beide Parteien lehrten, dass Gott vor Anbeginn der Welt beschlossen habe, nur den Gläubigen die ewige Seligkeit zu schenken und dass der Mensch diesen Glauben nicht durch eigene Bemühungen, sondern nur durch Gottes Gnade erlangen könne. Wenige Buchstaben trennen die Formulierungen der beiden Gruppierungen, was hier an reine theologische Spitzfindigkeit denken lässt. Doch sind die Auswirkungen dieses Unterschieds bis hin etwa zur Staatslehre gravierend. Es ist deshalb wohl auch kein Zufall, dass sich die beiden schärfsten Kontrahenten im Machtpoker der jungen Republik auf die beiden Parteien verteilten: Johan van Oldenbarnevelt als Befürworter einer starken Stellung der Generalstände votierte für die Lehre des Arminius, der Statthalter Moritz von Oranien hingegen sah seine Stellung besser behauptet durch die Lehre des Gomarus (Gomaristen/Contraremonstranten).

In den fast zwanzig Jahren bis zum Zustandekommen der Nationalsynode von Dordrecht, zu der außerdem Vertreter aller calvinistischen Territorien Europas eingeladen wurden, hatte sich der Konflikt dergestalt entschieden, dass die Remonstranten nur noch ihre Verurteilung verkündet bekamen, Gomarus dagegen auf der Bank der Universitätsvertreter Platz nehmen konnte. Moritz von Oranien nutzte die Gelegenheit, sich seines Gegners Oldenbarnevelt zu entledigen, den er 1619 hinrichten ließ. Dessen Parteigänger Glossar Hugo Grotius wurde zu einer lebenslangen Haft verurteilt.

Erst nach dem Tode von Moritz von Oranien (1625) konnten die Remonstranten wieder an Einfluss gewinnen. Auch an der Reform der anglikanischen Kirche unter William Laud (seit 1633 Erzbischof von Canterbury) wird der arminianischen Theologie maßgeblicher Anteil zugesprochen.

(ap) Die Synode von Dordrecht beschäftigte sich mit dem Streit um die Prädestinationslehre, der durch die Auseinandersetzung der beiden Leidener Professoren Gomarus und Arminius virulent geworden war. Die Anhänger der Lehre des Arminius (Arminianer oder nach ihrer Eingabe von 1611 „Remonstranten“ genannt) wurden verurteilt und die reine Lehre des Calvinismus in Canones festgelegt, die neben dem Heidelberger Katechismus (1563) als calvinistische Bekenntnisschrift allgemeine Geltung haben sollten. Die Synode mit Vertretern des calvinistischen Europas stellt somit eine Art Konsolidierung des Calvinismus dar und wurde deshalb von Randgruppen des calvinistischen Lagers als quasi papistisches Konzil gebrandmarkt.
Beide Parteien lehrten, dass Gott vor Anbeginn der Welt beschlossen habe, nur den Gläubigen die ewige Seligkeit zu schenken und dass der Mensch diesen Glauben nicht durch eigene Bemühungen, sondern nur durch Gottes Gnade erlangen könne. Wenige Buchstaben trennen die Formulierungen der beiden Gruppierungen, was hier an reine theologische Spitzfindigkeit denken lässt. Doch sind die Auswirkungen dieses Unterschieds bis hin etwa zur Staatslehre gravierend. Es ist deshalb wohl auch kein Zufall, dass sich die beiden schärfsten Kontrahenten im Machtpoker der jungen Republik auf die beiden Parteien verteilten: Johan van Oldenbarnevelt als Befürworter einer starken Stellung der Generalstände votierte für die Lehre des Arminius, der Statthalter Moritz von Oranien hingegen sah seine Stellung besser behauptet durch die Lehre des Gomarus (Gomaristen/Contraremonstranten).
In den fast zwanzig Jahren bis zum Zustandekommen der Nationalsynode von Dordrecht, zu der außerdem Vertreter aller calvinistischen Territorien Europas eingeladen wurden, hatte sich der Konflikt dergestalt entschieden, dass die Remonstranten nur noch ihre Verurteilung verkündet bekamen, Gomarus dagegen auf der Bank der Universitätsvertreter Platz nehmen konnte. Moritz von Oranien nutzte die Gelegenheit, sich seines Gegners Oldenbarnevelt zu entledigen, den er 1619 hinrichten ließ. Dessen Parteigänger Hugo Grotius wurde zu einer lebenslangen Haft verurteilt. 
Erst nach dem Tode von Moritz von Oranien (1625) konnten die Remonstranten wieder an Einfluss gewinnen. Auch an der Reform der anglikanischen Kirche unter William Laud (seit 1633 Erzbischof von Canterbury) wird der arminianischen Theologie maßgeblicher Anteil zugesprochen.