(jl) Flugschriften sind preisgünstige und handliche Druckerzeugnisse zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
"Flugschrift" ist jedoch lediglich ein Sammelbegriff für ein sehr heterogenes literarisches Phänomen, weshalb eine eindeutige Definition schwer fällt. Die wichtigsten Merkmale sind Mehrblättrigkeit, keine Periodizität, fehlender fester Einband, aktuelles Thema, Ziel der Agitation (d. h. der Beeinflussung des Handelns) und/oder der Propaganda (d. h. der Beeinflussung der Überzeugung), nichtspezifisches Publikum und öffentliche Verbreitung (Literatur Schwitalla, Flugschrift, Literatur Moeller, Flugschriften).
Aufgrund ihrer propagandistisch-agitatorischen Intentionen wurden Flugschriften zum "Druck"-Mittel für gesellschaftliche Veränderungen. Dies gilt besonders für die Zeit der Reformation, in der sich die Flugschriften zur Massenware entwickelten und an der Herstellung von "Öffentlichkeit" (verwandte Themen Die Rolle der ref. Bewegung für den Buchdruck) wesentlich beteiligt waren (Literatur Köhler, Flugschriften als Massenmedium). Die Flugschriften behaupteten auch während der gesamten FNZ eine Schlüsselstellung im publizistischen Meinungskampf.
Sie erreichten nicht nur Gebildete und Lesekundige, sondern durch gemeinschaftliches Vorlesen und im Verbund mit anderen Medien (z. B. Predigt, illustriertes Flugblatt) auch Analphabeten. Aus ökonomischen Erwägungen, vor allem aber wegen des Willens zur Einflussnahme auf die Meinungsbildung waren die Autoren bestrebt, möglichst große Rezipientenkreise anzusprechen und bezogen daher die Erwartungshaltungen und Interessen ihrer erhofften Leser und Hörer mit ein. Aufgrund dieser Rezipientenorientierung ermöglichen die Flugschriften als historische Quellen Einblick in die Meinungen, Überzeugungen und Wertvorstellungen der Autoren, Leser und Hörer.
(jl) Flugschriften sind preisgünstige und handliche Druckerzeugnisse zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
"Flugschrift" ist jedoch lediglich ein Sammelbegriff für ein sehr heterogenes literarisches Phänomen, weshalb eine eindeutige Definition schwer fällt. Die wichtigsten Merkmale sind Mehrblättrigkeit, keine Periodizität, fehlender fester Einband, aktuelles Thema, Ziel der Agitation (d. h. der Beeinflussung des Handelns) und/oder der Propaganda (d. h. der Beeinflussung der Überzeugung), nichtspezifisches Publikum und öffentliche Verbreitung (Schwitalla, Flugschrift, Moeller, Flugschriften).
Aufgrund ihrer propagandistisch-agitatorischen Intentionen wurden Flugschriften zum "Druck"-Mittel für gesellschaftliche Veränderungen. Dies gilt besonders für die Zeit der Reformation, in der sich die Flugschriften zur Massenware entwickelten und an der Herstellung von "Öffentlichkeit" (Die Rolle der ref. Bewegung für den Buchdruck) wesentlich beteiligt waren (Köhler, Flugschriften als Massenmedium). Die Flugschriften behaupteten auch während der gesamten FNZ eine Schlüsselstellung im publizistischen Meinungskampf.
Sie erreichten nicht nur Gebildete und Lesekundige, sondern durch gemeinschaftliches Vorlesen und im Verbund mit anderen Medien (z. B. Predigt, illustriertes Flugblatt) auch Analphabeten. Aus ökonomischen Erwägungen, vor allem aber wegen des Willens zur Einflussnahme auf die Meinungsbildung waren die Autoren bestrebt, möglichst große Rezipientenkreise anzusprechen und bezogen daher die Erwartungshaltungen und Interessen ihrer erhofften Leser und Hörer mit ein. Aufgrund dieser Rezipientenorientierung ermöglichen die Flugschriften als historische Quellen Einblick in die Meinungen, Überzeugungen und Wertvorstellungen der Autoren, Leser und Hörer.