(rt) Erst nachdem in der ehemaligen DDR und den Ländern Ostmitteleuropas die Erforschung von bäuerlichen Aufständen auf der Grundlage der marxistischen Kategorie des Klassenkampfes schon etabliert war, und man sich auch in Frankreich im Zuge der Absolutismusforschung mit Bauernrevolten auseinandersetzte, wurde auch in der BRD systematisch nach den Ursachen, dem Ausmaß, den Verlaufsformen und den politischen Rhetoriken von Bauernaufständen auch nach dem Bauernkrieg von 1525 gefragt.
Profitieren kann die bäuerliche Widerstandsforschung von der Delinquenzforschung bzw. Kriminalitätsgeschichte (Literatur Schwerhoff, Aktenkundig und gerichtsnotorisch), besonders wenn wechselseitige Beziehungen zwischen einerseits innergemeindlichen Spannungen und Konflikten und andererseits Differenzen zwischen Obrigkeit und Untertanen zutage traten. Aber auch das gemeinsame Nachdenken über Krisenerfahrung und Konfliktlösungsmöglichkeiten, über die „Verrechtlichung sozialer Konflikte“ (Literatur Schulze, Bäuerlicher Widerstand, 76ff.; Literatur Schulze, „Rechte der Menschheit“, 45ff.) und den Umgang mit gesellschaftlichen Normen kann zu einer fruchtbaren Verbindung führen (Literatur Häberlein, Devianz, Widerstand).
(rt) Erst nachdem in der ehemaligen DDR und den Ländern Ostmitteleuropas die Erforschung von bäuerlichen Aufständen auf der Grundlage der marxistischen Kategorie des Klassenkampfes schon etabliert war, und man sich auch in Frankreich im Zuge der Absolutismusforschung mit Bauernrevolten auseinandersetzte, wurde auch in der BRD systematisch nach den Ursachen, dem Ausmaß, den Verlaufsformen und den politischen Rhetoriken von Bauernaufständen auch nach dem Bauernkrieg von 1525 gefragt.
Profitieren kann die bäuerliche Widerstandsforschung von der Delinquenzforschung bzw. Kriminalitätsgeschichte (Schwerhoff, Aktenkundig und gerichtsnotorisch), besonders wenn wechselseitige Beziehungen zwischen einerseits innergemeindlichen Spannungen und Konflikten und andererseits Differenzen zwischen Obrigkeit und Untertanen zutage traten. Aber auch das gemeinsame Nachdenken über Krisenerfahrung und Konfliktlösungsmöglichkeiten, über die „Verrechtlichung sozialer Konflikte“ (Schulze, Bäuerlicher Widerstand, 76ff.; Schulze, „Rechte der Menschheit“, 45ff.) und den Umgang mit gesellschaftlichen Normen kann zu einer fruchtbaren Verbindung führen (Häberlein, Devianz, Widerstand).