Hanse

(ml) Der ursprünglich germanische Rechtsbegriff „Hanse“ (Schar) war seit dem 12. Jh. in Nordwesteuropa wieder im Gebrauch. Beginnend mit dem Zusammenschluss von Kaufleuten, die Handelstätigkeiten im Ausland unternahmen, bildete sich seit dem ausgehenden 13. Jh. die Gesamtheit „Hanse“, der schließlich die meisten Gruppen von Kaufleuten zwischen Niederrhein und Baltikum angehörten. Im Zusammenhang mit der Neugründung von Städten im Zuge der Ostsiedlung, dem Ausbau kommunaler Autonomie gegenüber den Landesherren und verschiedenen geographisch-strategischen Vorteilen gelang es der Hanse, andere Fernhandelstreibende (Friesen, Flamen, Dänen, Russen) zu verdrängen.

Die territorialen Schwerpunkte des Handels der Hanse zeigen ihre bedeutenden Niederlassungen in Nowgorod, Brügge, London und Bergen.

Die Entwicklung der Hanse von einem Kaufleute- zu einem Städteverbund ging sukzessive vor sich: Die Städte hatten bereits im 13. Jh. die Interessen ihrer Kaufleute mitvertreten und diese unterstützt. Seit dem 14. Jh. entstand ein Verbund von etwa 70 Städten, denen weitere 100 zeitweise und/oder indirekt angeschlossen waren. Seit 1356/66 gab es als allgemeines Beschlussgremium der zur Hanse gehörenden Städte den Hansetag.

Die wirtschaftliche und politische Macht der Hanse wurde seit dem 15. Jh. zunehmend geschwächt. Neue Produktionszentren, die Zunahme nicht-hansischer Handelstätigkeit, Konkurrenzkampf zwischen Hansestädten und die Erschließung neuer Handelsrouten ließen die Hanse bis zum Ende des 16. Jh.s politisch bedeutungslos werden. Der letzte Hansetag fand 1669 statt.

 

Literatur K. Wriedt, Hanse, in: LexMA. Bd. 4, München/Zürich 1989, 1922-1926.

(ml) Der ursprünglich germanische Rechtsbegriff „Hanse“ (Schar) war seit dem 12. Jh. in Nordwesteuropa wieder im Gebrauch. Beginnend mit dem Zusammenschluss von Kaufleuten, die Handelstätigkeiten im Ausland unternahmen, bildete sich seit dem ausgehenden 13. Jh. die Gesamtheit „Hanse“, der schließlich die meisten Gruppen von Kaufleuten zwischen Niederrhein und Baltikum angehörten. Im Zusammenhang mit der Neugründung von Städten im Zuge der Ostsiedlung, dem Ausbau kommunaler Autonomie gegenüber den Landesherren und verschiedenen geographisch-strategischen Vorteilen gelang es der Hanse, andere Fernhandelstreibende (Friesen, Flamen, Dänen, Russen) zu verdrängen.
Die territorialen Schwerpunkte des Handels der Hanse zeigen ihre bedeutenden Niederlassungen in Nowgorod, Brügge, London und Bergen. 
Die Entwicklung der Hanse von einem Kaufleute- zu einem Städteverbund ging sukzessive vor sich: Die Städte hatten bereits im 13. Jh. die Interessen ihrer Kaufleute mitvertreten und diese unterstützt. Seit dem 14. Jh. entstand ein Verbund von etwa 70 Städten, denen weitere 100 zeitweise und/oder indirekt angeschlossen waren. Seit 1356/66 gab es als allgemeines Beschlussgremium der zur Hanse gehörenden Städte den Hansetag. 
Die wirtschaftliche und politische Macht der Hanse wurde seit dem 15. Jh. zunehmend geschwächt. Neue Produktionszentren, die Zunahme nicht-hansischer Handelstätigkeit, Konkurrenzkampf zwischen Hansestädten und die Erschließung neuer Handelsrouten ließen die Hanse bis zum Ende des 16. Jh.s politisch bedeutungslos werden. Der letzte Hansetag fand 1669 statt.

  • K. Wriedt, Hanse, in: LexMA. Bd. 4, München/Zürich 1989, 1922-1926.