„An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung“
(Juni 1520, veröff. August 1520)
Aufforderung an Kaiser und Reichsfürsten, das „römische Joch“ abzuwerfen.
Prämissen:
- Keine weltliche Gewalt der Papstkirche, Priestertum aller Gläubigen;
- Keine alleinige päpstlichen Lehrautorität, Schriftprinzip;
- Überordnung des Konzils als Repräsentationsorgan der Kirche über den Papst;
- Aufzählung der Missstände, die ein Konzil zu beheben hätte;
Die theologische Wende wird umgemünzt in praktische Reformvorschläge
Über die Freiheit eines Christenmenschen
„Über die Freiheit eines Christenmenschen“
(Oktober 1520; deutsche Bearbeitung eines lateinischen Traktats, der an Papst Leo X. gerichtet war)
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan.
Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“
Radikale Gegenüberstellung des äußeren und inneren Menschen, des Gesetzes (AT) und der Gnade (NT) des Reiches Christi und des Reiches der Welt
„De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium“
(Vorspiel zur Babylonischen Gefangenschaft der Kirche, Sommer 1520)
Theologischer, lateinisch verfasster Traktat über die Sakramentenlehre der Kirche; konzipiert als erster Teil einer umfassenden Reaktion auf die päpstliche Bannbulle.
Polemik gegen den Papst als Antichrist, der die Gläubigen um ihr Seelenheil betrügt.
Sakramente als „Zeichen“ für die Verheißung Christi; reduziert auf die nach dem Zeugnis der Hl. Schrift von Christus selbst eingesetzten: Taufe, Abendmahl, Buße.