(ap) Gesellschaft Jesu, lat. Societas Jesu, Abk. SJ. 1534 entstanden aus dem Zusammenschluss einer Gruppe von Studenten um Ignatius von Loyola in Paris, mit dem Gelöbnis zur Armut und Keuschheit und dem Ziel, das Heilige Land zu missionieren. Die Unmöglichkeit einer Palästinafahrt führte dazu, das Ziel dahingehend zu revidieren, sich dem Papst für apostolische Sendungen zur Verfügung zu stellen. Papst Paul III. erkannte 1540 den neuen Orden an, dessen Regeln, noch von Ignatius von Loyola ausgearbeitet, erst nach dessen Tod 1558 approbiert wurden. Ausbreitung des Glaubens durch Predigt, karitative Werke, Seelenführung und nicht zuletzt Schultätigkeit bilden den Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besondere Bedeutung kommt den geistlichen Übungen zu, den so genannten Exerzitien.
Die Jesuiten entwickelten sich schnell zu einer „intellektuellen Schlagtruppe“ der katholischen Kirche (scherzeshalber wird ihre Abkürzung SJ auch mit „Schlaue Jungs“ wiedergegeben). Wenn auch die Jesuiten stark hierachisch organisiert sind, so hat der Verzicht auf Ordenskleidung, gemeinsames Chorgebet und Ortsansässigkeit (stabilitas loci) die Wirkung dieses neuen Ordenstypus stark befördert. Den Jesuiten kommt ein wichtiger Teil bei der Umsetzung der Reformen des Trienter Konzils zu (Jesuitenkollegien, Jesuitentheater).
Nicht unumstritten, gerade auch im katholischen Lager, gingen die Anfeindungen so weit, dass die Jesuiten 1773 vom Papst verboten wurden. Erst 1814 ließ Rom die Jesuiten wieder zu.