(af) Seit Mitte des 18. Jh. geriet das Konzept des Merkantilismus zunehmend in die Kritik. Man suchte nach den Gesetzmäßigkeiten in der Wirtschaft, entdeckte dabei ihre Autonomie, ihre eigene Ordnung (ordre naturel, vgl. Quesnays Wirtschaftskreislauf auf arithmetischer Grundlage: Tableua économique). Damit beginnt die Epoche des modernen ökonomischen Denkens.
Die aus dieser theoretischen Richtung kommenden Physiokraten sahen die Landwirtschaft als die einzige Quelle staatlichen Reichtums an, alle anderen Wirtschaftsgruppen galten dagegen als steril.
Daraus resultierte die Idee einer radikalen Umgestaltung der herrschenden Steuerverfassung: Nur noch der landwirtschaftliche Nettoertrag sollte besteuert werden.
Diese Vorstellungen bedeuteten indirekt auch eine Umwerfung der bisherigen Ständeordnung, in denen die Bauern bisher den untersten Rang eingenommen hatten.
Wichtige Physiokraten im Reich sind Schlettwein und Mauvillon. Besondere Wirkung entfalteten die physiokratischen Ideen in den jospehinischen Reformen (vgl. 1781 Abschaffung der Leibeigenschaft unter Joseph II. in den habsburgischen Ländern, anders verlief die Entwicklung in Preußen, wo sich v.a. Friedrich II. die zunehmende Staatlichkeit und damit Entmündigung des Adels durch die Autonomie der Junker auf ihren ostelbischen Gütern erkaufte, vgl. Literatur Schilling, Höfe, 408-410; Literatur Press, 50 Thesen).
vgl. hierzu Literatur Stollberg-Rilinger, Europa, v.a. 63-67 sowie 172-173; Literatur Muhlack, Physiokratie;
(af) Seit Mitte des 18. Jh. geriet das Konzept des Merkantilismus zunehmend in die Kritik. Man suchte nach den Gesetzmäßigkeiten in der Wirtschaft, entdeckte dabei ihre Autonomie, ihre eigene Ordnung (ordre naturel, vgl. Quesnays Wirtschaftskreislauf auf arithmetischer Grundlage: Tableua économique). Damit beginnt die Epoche des modernen ökonomischen Denkens.
Die aus dieser theoretischen Richtung kommenden Physiokraten sahen die Landwirtschaft als die einzige Quelle staatlichen Reichtums an, alle anderen Wirtschaftsgruppen galten dagegen als steril.
Daraus resultierte die Idee einer radikalen Umgestaltung der herrschenden Steuerverfassung: Nur noch der landwirtschaftliche Nettoertrag sollte besteuert werden.
Diese Vorstellungen bedeuteten indirekt auch eine Umwerfung der bisherigen Ständeordnung, in denen die Bauern bisher den untersten Rang eingenommen hatten.
Wichtige Physiokraten im Reich sind Schlettwein und Mauvillon. Besondere Wirkung entfalteten die physiokratischen Ideen in den jospehinischen Reformen (vgl. 1781 Abschaffung der Leibeigenschaft unter Joseph II. in den habsburgischen Ländern, anders verlief die Entwicklung in Preußen, wo sich v.a. Friedrich II. die zunehmende Staatlichkeit und damit Entmündigung des Adels durch die Autonomie der Junker auf ihren ostelbischen Gütern erkaufte, vgl. Schilling, Höfe, 408-410; Press, 50 Thesen).
vgl. hierzu Stollberg-Rilinger, Europa, v.a. 63-67 sowie 172-173; Muhlack, Physiokratie;