Quelle: Johann Moritz Schwager, Ueber den Ravensberger Bauer

Schwager bezieht sich auf Töchter von eigentumslosen Köttern, deren abweichendes Verhalten im Gegensatz zum Verhalten von Bauerstöchtern beschrieben wird:

„[...] unter dieser Classe von Menschen ist das männliche Geschlecht das spröde, und das weibliche geht auf die Freyte [...] das gemeine Mädchen versteht die Kunst zu kokettieren in seiner Art vollkommen so gut als die Dame, entblößt ebenso unverschämt den Busen, und gewisse andere Reize so halb und halb, weil es mehr hilft als ganz. Bleibt der Jüngling noch spröde, so hilft es seinen Sinnen durch Branntwein nach, und erscheint der Jüngling nicht auf seine Einladung in seinem Bette, so besucht es ihn in dem seinigen. Dies ist gewöhnlich der ganze Roman von hinten gespielt.“

  • aus: Johann Moritz Schwager, Ueber den Ravensberger Bauer, in: Westfälisches Magazin zur Geographie, Historie und Statistik 2, 1786, Heft V, 49 - 74, hier 56f.