4.7. Entwicklungstendenzen
Die Stadtgeschichte der FNZ war zunächst geprägt von der Ausbildung städtischer Obrigkeiten im 15.und frühen 16. Jh. Städtische Räte beginnen vor den Territorialstaaten, besonders im Umfeld der Reformation, sozialregulierend bspw. in den Bereichen Bettel, Armenversorgung, Sittenzucht, Schulwesen zu wirken und entwickeln ein Selbstverständnis als Obrigkeit.
Mit der verstärkten Integration von Territorialstädten in einen Herrschaftsverband im Verlauf der FNZ ging eine Schwächung der städtischen Autonomie einher: Die Selbstverwaltung blieb zwar bestehen, sie wurde nun aber von der Gewalt der Landesherren abgeleitet. Eine Folge dieser Entwicklung waren neue zentralörtliche Funktionen der Städte, wenn sie bspw. als Garnisons- oder Residenzstadt genutzt wurden, eine andere neue Karrieremöglichkeiten für die sich herausbildende bürgerliche Elite (siehe zu weiteren Aspekten im europ. Kontext: Cowan, Urban Europe, 192-201).