Quellen: Die Natur als Maschine: Kepler, Boyle, Descartes
Johannes Kepler, 1605
„Ich beschäftige mich viel mit der Erforschung der physikalischen Ursachen. Dabei möchte ich zeigen, daß die Maschine des Universums nicht einem göttlich beseelten Wesen gleicht, sondern einer Uhr.“
- zitiert nach: Stephen Shapin, Die Wissenschaftliche Revolution. Frankfurt a.M. 1998.
Robert Boyle, um 1660
„Die verschiedenen Teile, aus denen diese ungewöhnliche Machine besteht, sind so konstruiert und werden solcherart in Bewegung gesetzt, daß jeder Teil, obwohl die zahlreichen Räder und sonstigen Teile ganz unterschiedliche Bewegungen ausführen, und dies ohne irgendein Wissen oder einen Plan vom Ganzen zu besitzen, dennoch seinem Part gemäß dem jeweiligen Zweck erfüllt, zu dem er bestimmt ist, und dies mit einer Regelmäßigkeit und Gleichförmigkeit, als wüßte er um seine Aufgabe und wäre stets darum besorgt, dieser Pflicht nachzukommen.“
- zitiert nach: Stephen Shapin, Die Wissenschaftliche Revolution. Frankfurt a.M. 1998.
René Descartes, 1637
„Der menschliche Körper „wird dem keineswegs sonderbar vorkommen, der weiß, wie viele verschiedene Automaten oder bewegungsfähige Maschinen menschliche Geschicklichkeit zustandebringen kann, und dies unter Verwendung nur sehr weniger Einzelteile verglichen mit der großen Anzahl von Knochen, Muskeln, Nerven, Arterien, Venen und all den anderen Bestendteilen, die sich im Leibe jedes Tieres finden. Er wird diesen Leib für eine Maschine ansehen, die aus den Händen Gottes kommt und daher unvergleichlich besser konstruiert ist und weit wunderbarere Getriebe in sich birgt als jede Maschine, die der Mensch erfinden kann. [...]
Wenn es Maschinen mit den Organen und der Gestalt eines Affen oder eines anderen vernunftlosen Tieres gäbe, so hätten wir gar kein Mittel, das uns nur den geringsten Unterschied erkennen ließe zwischen dem Mechanismus dieser Maschinen und dem Lebensprinzip dieser Tiere;“
- aus: René Descartes, Discours de la Méthode, übers. u. hrsg. v. Lüder Gäbe. Hamburg 1969, 91-93.