Quelle: Plan einer Lesegesellschaft in der Stadt Koblenz, 1783

„Lehrreicher gesellschaftlicher Umgang und das stete Lesen jener Schriften, welche der Welt die Veränderungen, Abwechslungen und Merkwürdigkeiten aller Reiche und Staaten und das Fortrücken der menschlichen Kenntnisse in allen Gattungen von Wissenschaften vor Augen legen, sind die Mittel, wodurch Aufklärung und Licht verbreitet und jedem zugleich die Gelegenheit geboten wird, die von seinen Berufsarbeiten erübrigten Erholungsstunden mit reinem Vergnügen zu benutzen. Dieses erwünschte Ziel wird unmöglich anders erreicht als durch eine Verbindung mehrerer Personen, welche mittels eines gemeinsamen Beitrags sich die besten politischen und gelehrten Zeitungen, Journale, periodische Schriften und andere gemeinnützige Werke, womit die literarische Welt nach und nach bereichert wird, anschaffen, an einem schicklichen Ort niederlegen, solche daselbst zu jeder beliebigen Stunde des Tages lesen und sich das Gelesene durch Unterhaltung und wechselseitige Mitteilung ihrer Begriffe und Kenntnisse nützlich und angenehm zu machen suchen.“

  • aus: Joseph Hansen (Hrsg.), Quellen zur Geschichte des Rheinlandes im Zeitalter der Französischen Revolution 1780-1801, 4 Bde, Bonn 1931-1938, Bd. 1, Nr. 21.