Quelle: Pressefreiheit – Wieland, Über die Rechte und Pflichten der Schriftsteller, 1785

„Freiheit der Presse ist Angelegenheit und Interesse des ganzen Menschengeschlechts. Ihr haben wir hauptsächlich die gegenwärtige Stufe von Cultur und Erleutung, worauf der größere Theil der europäischen Völker steht, zu verdanken. Man raube uns diese Freiheit, so wird das Licht, dessen wir uns gegenwärtig erfreuen, bald wieder verschwinden; Unwissenheit wird bald wieder in Dummheit ausarten und Dummheit uns wieder dem Aberglauben und dem Despotismus preisgeben. […]

Freiheit der Presse ist nur darum ein Recht für Schriftsteller, weil sie ein Recht der Menschheit oder, wenn man will, ein Recht policirter Nationen ist.“

  • aus: Christoph Martin Wieland, Über die Rechte und Pflichten der Schriftsteller, in Absichten Ihrer Nachrichten und Urtheile über Nationen, Regierungen und andere öffentliche Gegenstände, in „Teutscher Merkur“, Jg. 1785, 193ff.