Quelle: „Disziplinargesellschaft“ und „Disziplinarmacht“ nach Michel Foucault

„Macht ist nicht so sehr etwas, was jemand besitzt, sondern vielmehr etwas, was sich entfaltet; nicht so sehr das erworbene oder bewahrte Privileg einer herrschenden Klasse, sondern vielmehr die Gesamtwirkung ihrer strategischen Positionen – eine Wirkung, welche durch die Position der Beherrschten offenbart und gelegentlich erneuert wird.“ (S. 38)

„Die Disziplin kann weder mit einer Institution noch mit einem Apparat identifiziert werden. Sie ist ein Typ von Macht; eine Modalität der Ausübung von Gewalt; ein Komplex von Instrumenten, Techniken, Prozeduren, Einsatzebenen, Zielscheiben; sie ist eine ‚Physik’ oder eine ‚Anatomie’ der Macht, eine Technologie. [...]

Wir sind nicht auf der Bühne und nicht auf den Rängen. Sondern eingeschlossen in das Räderwerk der panoptischen Maschine, das wir selbst in Gang halten – jeder ein Rädchen.“

  • aus: Michel Foucault, Überwachen und Strafen, Orig.ausg. 1975. Frankfurt a.M. 1977, 277f.